EU countries import more gas from Russia than from the USA
Moscow was once Europe's largest gas supplier. That changed with the major attack on Ukraine. But Russia is still in business. In the second quarter of 2024, Russian gas was back in second place in the European Union for the first time.
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Brüssel - Erstmals seit knapp zwei Jahren haben die EU-Staaten in einem Quartal wieder mehr Gas aus Russland importiert als aus den USA. Das geht aus Daten der Brüsseler Beratungsgesellschaft Bruegel hervor. Demnach bezog die EU im Vierteljahr von April bis Juni gut 12,7 Milliarden Kubikmeter aus Russland und 12,3 Milliarden aus den Vereinigten Staaten. Verglichen mit dem ersten Quartal 2024 gingen die Lieferungen aus Russland zwar leicht zurück, die aus den USA sanken jedoch stärker. Über die Zahlen berichtete die deutsche Zeitung «Welt».
Gasimporte aus Russland waren im zweiten Quartal 2024 somit die zweitwichtigsten in die Europäische Union. Das Gas kam dabei sowohl als LNG sowie per Transit über die Ukraine und über die von Russland finanzierte Schwarzmeerpipeline Turkstream.

Größter Gaslieferant der EU bleibt mit 23,9 Kubikmetern im zweiten Quartal Norwegen. Bis zu seinem Überfall auf die Ukraine Anfang 2022 hatte Russland diese Position, danach fuhren viele EU-Staaten die Einfuhren aus dem Land zurück. Deutschland bezieht nach Daten des Statistischen Bundesamts von dort kein Gas mehr. EU-weit ist Russland in der Lieferantenliste knapp vor die USA auf Position zwei gestiegen. Die Zielländer gingen aus den Daten nicht hervor.
Der Außenpolitiker Norbert Röttgen von den deutschen Christdemokraten (CDU) forderte in «Welt» ein EU-weites Importverbot für russisches Gas: «Die Europäer unterstützen die Ukraine mit Milliarden und zahlen gleichzeitig Milliarden in die Kriegskasse Putins – das ist weder verantwortlich noch rational, noch glaubwürdig.» Der energiepolitische Sprecher der liberalen FDP-Fraktion im deutschen Parlament, Michael Kruse, sprach sich dafür aus, dass die EU «auf jeden Kubikmeter importiertes Russengas einen festen Betrag für Hilfs- und Waffenlieferungen an die Ukraine leisten» könnte. «So würde Putin den Widerstand gegen seine barbarischen Angriffe selbst bezahlen», so Kruse weiter.
